PRO Santiago.

SO sieht ein gesundes Alpaka aus! Gerader Rücken, guter Körperbau, gut genährt und dickes Vlies. Das ist das A und O bei uns!  

Auf der Zuchtschau 2013 in Ilsohfen mit dem 2. Platz und in Alsfeld auch mit dem 2. Platz bewertet worden.

Ein Prämierter Nachkomme von AV Jacko

 Wissenswertes über die Kleinkamele

 

Das Alpaka (auch Pako) ist eine domestizierte Kamelart, welches in den Ursprungsländern, wegen ihrer Wolle und des Fleisches gezüchtet wird. In Europa wird Alpakawolle noch wenig genutzt, ist aber stark im "kommen". Aufgrund des Haus - und Begleittiercharakters der ruhigen und friedlichen Alpakas werden diese oft in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Es gibt zwei Arten Alpaka. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Deckhaare, die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

Wie alle Kamelen haben Alpakas relativ langgestreckte, schlanke Beine, einen langen, dünnen Hals und einen kleinen, dreieckigen Kopf. Wie alle Neuweltkamele haben sie keine Höcker. Sie sind etwas kleiner als Lamas und leichter mit einem Gewicht von etwa 55 - 65 kg. Die Farben können sein: reinweiß, beige, alle Braun- und Rotbrauntöne bis zu grau und schwarz. Es gibt außerdem gescheckte Tiere in unterschiedlichen Variationen.

Lebensweise   

Alpakas sind soziale Tiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern.

Die Tragzeit beträgt 340 - 345 Tage, danach bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier ("Cria") zur Welt. Dieses wird rund 6 - 8 Monate gesäugt und erreicht in ca. 12 - 24 Monaten die Geschlechtsreife.

Die Tiere werden einmal jährlich geschoren und die Wolle wird zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet.

Geschichte

Die Domestikation der Alpakas wie der Lamas begann um 3000 v. Chr. ein. Während das Lama vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Bei den Inka galt ein Alpakamantel als Zeichen des Wohlstands. Der herrschenden Kaste war aber die noch feinere Wolle der Vikunjas vorbehalten. Die Inkas züchteten große Alpakaherden. Das änderte sich mit der Eroberung durch die Spanier. Die Konquistadoren brachten ihre Schafe mit und zeigten wenig Interesse, die einheimischen Nutztiere kennen zu lernen. So wurde das Alpaka zum Nutztier der armen, indigenen Bevölkerung und war zwischenzeitlich fast ausgestorben.

Erst mit der Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Staaten erinnerte man sich an den Wert des Alpakas. Die Zucht wurde professionalisiert und die Wolle exportiert. Heute gibt es ca. 3 Mio. Alpakas, vorwiegend im südlichen Peru, dem westlichen Bolivien und Chile.

Abstammung

Die gängige Lehrmeinung sah lange das Guanako als gemeinsamen Ahnen des Lamas und des Alpakas an. Lange gab es jedoch auch Theorien, wonach das Alpaka vom Vikunja abstamme. Im Jahre 2001 wurden diese durch DNA-Untersuchungen bestätigt.

 

Vikunja und Guanako

 

Merkmale, Verbreitung, Verhalten

Das Vikunja (Vicuña) ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker.

Seine Kopfrumpflänge beträgt 150 cm, die Schulterhöhe 100 cm, das Gewicht 50 kg. Es ist oberseits hellbraun und unterseits weißlich. Eine anatomische Besonderheit sind die unteren Schneidezähne, die wie bei Nagetieren ständig nachwachsen.

 

Das Fell ist wesentlich feiner als das verwandter Arten und sehr dicht.

 

Verbreitet ist das Vikunja in den Hochanden Ecuadors, Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles. Es kommt hier in Höhen zwischen 3500 und 5500 m vor.

 

Wie das Guanako lebt das Vikunja in Familienverbänden, die von je einem Männchen geführt werden. Daneben gibt es Junggesellentrupps (Männchen, die wegen ihres jungen Alters noch kein Territorium verteidigen können) und solitäre alte Männchen (die durch jüngere Männchen von ihren Verbänden vertrieben wurden).

 

Domestikation

 

Die klassische Lehrmeinung war einst, dass das Vikunja nie domestiziert wurde und dass Lama und Alpaka vom Guanako abstammen. Heute gibt es allerdings DNA-Untersuchungsbefunde, die darauf hindeuten, dass das Alpaka vom Vikunja abstammen könnte. Da Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas untereinander fruchtbar sind und sich die Linien oft miteinander vermischt haben, lässt sich die Abstammung der Haustierformen heute nicht mehr mit letzter Sicherheit nachvollziehen. Sicher ist, dass die Inka Vikunjas zu Zehntausenden in Gatter trieben, deren Wolle zur ausschließlichen Verwendung durch hohe Adlige schoren, und die Tiere dann wieder freiließen. Die Spanier schossen Vikunjas in großer Zahl ab und vergifteten oft auch deren Wasserstellen, zunächst um Platz für Weideland zu schaffen und später wegen des Fells. Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt.

 

 

Haltung:

 

Alpakas und Lamas sind Herdentiere. Es müssen mindestens 2 Tiere zusammen gehalten werden. Werden Stuten und Wallache zusammen in einer Gruppe gehalten, sollte der Wallach mit spätestens einem Jahr kastriert worden sein. Später kastrierte Hengste können Stuten „technisch“ decken und durch häufiges Decken die Gebärmutter schädigen. Hengste ab 2 Jahren sind fortpflanzungsfähig und zeigen dann ein stark territoriales Verhalten gegenüber anderen Hengsten, Wallachen und auch Junghengsten. Erwachsene Deckhengste sollten dann einzeln gehalten werden. Jedoch mit sichtkontakt zu den anderen. Eventuell ist sogar ein „Doppelzaun“ nötig um Ärger am Zaun zu vermeiden. Bei der Planung von Gehegen ist auf solche Dinge zu achten. Will man Zucht betreiben ist eine zweite Stutenweide bereitzustellen, da die Fohlen mit 6 -8 Monaten abgesetzt werden sollten um die Stute zu entlasten. Eine Gruppenhaltung mit anderen Nutztieren ist praktisch möglich, theoretisch jedoch nicht zu empfehlen. Probleme durch unterschiedliches Verhalten und auch durch Parasiten sind möglich.

 

Ernährung:

 

Neuweltkameliden sind Rohfaserverwerter/Verzehrer. Alpakas und auch Lamas haben einen mehrhöhligen Magen mit drei Abteilungen. Sie sind Wiederkäuer. Allerding unterscheiden sie sich enorm von den sonst bekannten Haus- und Wildwiederkäuern.

 

Versorgung mit Trinkwasser:

 

Im Gegensatz zu ihren Verwandten den Dromedaren und Trampeltieren, den „Altweltkameliden“, brauchen Alpakas täglich ausreichend frisches Wasser. Tägliche Reinigung der Tränke Behälter ist anzuraten. Wenn nicht sogar nötig. (Mit steigender Anzahl der Tiere / Größe der Herde). Die Qualität des Trinkwassers sollte der Qualität entsprechen die auch du trinken würdest.

 

Futterauswahl:

 

Alpakas und Lamas benötigen unbedingt rohfaserreiches Futtermittel wie Gras und feines Heu von guter Qualität. Bitte kein, wie ich immer gerne sage, „Pferdeheu“. Sprich über die Reife hin geerntetes Heu. Besser ganz frühen Aufwuchs vom April und Mai, getrocknet oder den zweiten oder dritten Schnitt vom Herbst. Aber Vorsicht bei sogenanntem Omed oder Krumet. Da dieses meistens im Herbst geschnitten wird ist auf eine gute Trocknung vor dem pressen zu Heuballen zu achten. Feucht gepresstes Heu schimmelt sehr schnell von innen heraus. Solches Heu darf auf keinen Fall verfüttert werden. Auch als „Einstreu“ ist es nicht mehr zu benutzen da doch immer wieder Tiere das Heu vom Boden aufnehmen und somit schwere Erkrankungen auftreten können. Mineralsalze in Form von Pulver oder Steinen sollten angeboten werden. Alpakas und Lamas haben eine kurze Zunge, sie benutzen ihre Lippen oder Zähne zur Mineralstoffaufnahme. Zweige von ungiftigen Bäumen können auch angeboten werden. Zum Beispiel die Zweige der weichen Nordmanntanne im Winter. Auch die feine Rinde einiger Bäume wird gern geknabbert.

 

Hygiene:

 

Tägliche Reinigung aller Futter- und Tränke- Einrichtungen sind notwendig. Wir schütten die Wasserreste weg und wischen vor der Wieder Befüllung der Tränken dieselben mit sauberen Lappen aus. Kotplätze sind täglich zu säubern (eventuelle Ausscheidung von Parasiten). Der Kot sollte außerhalb der Weide deponiert/abgelagert werden. Da sich Parasiteneier sehr lange halten sollte Alpakadung frühestens nach einem Jahr zur Düngung verwendet werden. Bei zu früh ausgebrachtem Dung ist die wieder Ansteckung über Eier/Larven und frischem Gras sehr groß.

 

Betreuung und Pflege:

 

Zur Pflege von Alpakas gehören die tägliche Kontrolle des Wohlbefindens (Verhalten, Futteraufnahme, Trinken, Koten. Verletzungen), sowie die tägliche Reinigung des Stalles bzw. Unterstandes.

 

 

 

Nachfolgend sind in einer Tabelle die Ausdrucksformen der Alpakas von mir aufgeführt. Diese Tabelle ist durch langjähriges beobachten der Tiere entstanden. Nur wer seine Tiere genau kennt und das geht am besten durch Beobachtung kann die unterschiedlichen Gesten und Ausdrucksformen erkennen und einschätzen.

 

 

 

Ausdrucks-verhalten

   

 

Ausdruck durch Laute

nonverbaler Ausdruck

Entspannung

sogn. "humming"

Stehend oder liegend: Ohren aufgerichtet, Schwanz liegt locker am Körper. Schlaf: Körper meist in Brustlage, Hals nach vorne gestreckt. Körperkontakt nur zwischen Stute und eigenem Fohlen.

Freude

 

Hüpfen.

Desinteresse

 

Abstand

Meideverhalten

 

Abstand

Überforderung

keine Schmerzaüßer-ungen !!!

Niederlegen, Ohren nach hinten, eventuell Spucken, Stressanzeigen: Falte unter den Augen, zieht die Unterlieder nach unten, Stress-Schnute.

Ängstlichkeit

Eventuell Alarmschrei

Schwanz auf dem Rücken, Kopfhaltung tief.

gesteigerte Angst

Schreien

Schwanz auf dem Rücken, Urinieren, Spucken, Ausschlagen

Aggression

Schnalzen

Körper angespannt, Schwanz aufgerichtet, Ohren nach hintengerichtet, Steigen, Anspringen oder auch Beißen

Fortpflanzungs-verhalten

Hengste: gurgelnde Laute sogn. "orgeling"

Hengste: Ohren nach hinten, Aufspringen, Deckakt im Liegen bis 30 Min. Stute: Spucken (Abweisen), Hinlegen (Akzeptanz). Schreit eine Stute "kann" dies auf Schmerzen hinweisen

 

 

 

 

 

Gesundheitsvorsorge:

 

Alpakas sollten regelmäßig (1 x jährlich) geimpft und nach vorangegangener Kotuntersuchung entwurmt werden. Auch sollten die Nägel der Alpakas bei Bedarf gekürzt werden. Besonders im 1. Lebensjahr. Damit die Füße im Wachstum nicht „verwachsen“ und krumm werden. Weiterhin sollten sie von Zeit zu Zeit auf Hautparasiten untersucht werden. In der warmen Jahreszeit kommt es in manchen Gebieten zu einer regelrechten Fliegen- und Mückenplage. Um dieser vorzubeugen bzw. die Plage zu reduzieren ist es ratsam seine Alpakas mit einem Repellent Mittel zu behandeln. Das Mittel BUTOX hat sich da sehr bewährt. Auch dem von Stechmücken übertragbaren BTV (blue tounge virus), Blauzungenkrankheit kann damit begegnet werden.

 

 

 

Alpakas im sozialen Bereich:

 

Für den sozialen Bereich sind nur gesunde Tiere ohne körperliche Behinderungen oder Verhaltensstörungen geeignet. Sie sollten kein dominantes Verhalten zeigen sondern Ruhe ausstrahlen.

 

Die Arbeit mit dem Tier:

Natürlich lassen sich Alpakas auch richtig trainieren. Obwohl ich das Wort "trainieren" bei Alpakas nicht sehr mag, werde ich es im folgenden trotzdem verwenden. Die Grundlagen müssen allerdings gelegt werden, bevor das eigentliche Training beginnt, dazu gehören unter anderem das Halftertraining und das Füße anheben.

Erst danach kann mit dem Tier richtig gearbeitet werden.

In wie weit sich ein Alpaka für das Training eignet und

welche Tricks erlernt werden, hängt auch vom Charakter

des Tieres ab. Die Arbeit mit Hengsten oder Wallachen ist etwas einfacher als mit Stuten. Unerschrockene und neugierige Alpakas lernen schneller und motivierter als sehr ängstliche Tiere. Auch Stuten die sich um ihren Nachwuchs kümmern sind dadurch meist ängstlicher. Das Training mit den Alpakas erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen und basiert ausschließlich auf Vertrauen

und Belohnung. Die Lernbereitschaft der Alpakas ist mit der einer Katze zu vergleichen, nur dass bei den Alpakas der natürliche Respekt die größte Hemmschwelle beim Training ist. Grundkenntnisse in Verhaltenspsychologie für den Trainer sind hier sehr vorteilhaft. Im Training ist es entscheidend, sich auf jedes Tier individuell einzustellen. Dazu muss man die Mimik und Gestik der Tiere genau kennen und deuten können. In der Arbeit muss das Alpaka immer den ersten Schritt machen, denn sobald sich die Tiere gezwungen fühlen, verlieren sie den Spaß am Training und das Interesse an der Zusammenarbeit. Das Training muss immer

ohne Stress und spielerisch nach den Grundsätzen der Verhaltenslehre sein.

Aber im Grunde kann ein Alpaka alles erlernen was andere Tiere auch können. Kommen auf Zuruf. Küsschen geben und andere Dinge. Probiert es aus. Aber ohne es erzwingen zu wollen. Bei Alpakas ist es ein stetiges Geben und Nehmen.

Und noch etwas: Alpakas sind "Lebewesen" wie wir und können auch mal keine Lust oder einen schlechten Tag haben. Wenn ihr das berücksichtigt, kann die Arbeit mit Alpakas sehr viel Spaß machen. "Dranbleiben" und stetig mit dem Tier trainieren.

Noch ein kleines Beispiel: Ein Pferd bekommt irgendwann einmal beigebracht einen Sattel zu tragen. Dann einen Menschen. Aber es vergeht Zeit und der Mensch verliert das Interesse. Was wird wohl passieren? Das Pferd wird es zwar nicht komplett verlernen aber es wird wieder etliche Zeit in Anspruch nehmen wenn man nach Jahren wieder reiten möchte.

 

AV Jacko: Zuchteignungsprüfung durch Prüfer des AZVD Kategorie A

Stammbaum und Faserwerte werden hier bald noch eingestellt